In einem dramatischen Showdown besiegten die AFC Vienna Vikings vor 4334 Zuschauern in der NV Arena St. Pölten die Danube Dragons nach klarem Rückstand mit 27:17 und revanchierten sich für die Finalniederlagen gegen den Lokalrivalen 2022 und 2023.
Zahlreiche Undiszipliniertheiten prägten eine aufgeladene Anfangsphase, in der sich die Dragons zunächst als dominierende Mannschaft erwiesen. Folgerichtig trug Schramm den Ball aus kurzer Distanz zur Führung in die Endzone, in den Schlusssekunden des ersten Viertels erhöhte Starreceiver Childress mit dem zweiten Touchdown für den Sieger der Regular Season. Die jeweils fälligen Extrapunkte verwandelte Tannert.
Die Vikings kamen überhaupt erst kurz vor der Pause in Scoring Position, doch prompt halbierten Eder mit dem Touchdown und Voznyak mit dem Extrapunkt den Rückstand. Eder war dann auch Hauptdarsteller der kuriosesten Szene des Spiels: Auf dem Weg in die Endzone von Ferchl vermeintlich niedergerissen, rollte er ohne Bodenberührung über den Defensive Back der Dragons drüber und setzte seinen Lauf zum Touchdown fort. Den Extrapunkt setzte Voznyak zum Ausgleich zwischen die Stangen.
Zwar gingen die Dragons dank eines Tannert-Field-Goals aus 35 Yards mit 17:14 abermals in Front, doch Eder mit seinem dritten Touchdown des Abends und Voznyak drehten die Partie wieder um. Schließlich sorgte Quarterback Minor-Shaw mit einem 36-Yards-Rush höchstselbst für die endgültige Entscheidung.
Die Vikings setzten sich in ihrer 30. Austrian Bowl damit zum 15. Mal die Krone auf, zuletzt hatten sie vier Titelmatches in Folge verloren. Einen zusätzlichen Staatsmeistertitel gewannen sie im „Corona-Jahr“ 2020. Die Dragons mussten ihrerseits im sechsten Finalspiel die dritte Niederlage einstecken, bei den ersten zwei firmierten sie noch unter Klosterneuburg Mercenaries.
Benjamin Sobotka, Head Coach AFC Vienna Vikings: „Das ganze Spiel ist eine Geschichte aus den letzten drei Jahren. Wir haben uns zurückgekämpft und als wir dann in Führung gegangen sind, haben wir Vikings-Football gespielt – in der Offense, in der Defense und auch in den Special Teams. Wir haben in der Halbzeit gesagt, ein Baum fällt nicht auf den ersten Schlag. Wir müssen immer weiter auf diesen Stamm draufhauen. Bleiben wir ruhig und spielen unseren Football. Man wird erst morgen realisieren, was wir da geschafft haben.“
Russell Aaron Minor-Shaw, Quarterback AFC Vienna Vikings: „Es ist einer meiner ersten Titel und er fühlt sich großartig an. Aber ich habe noch sehr viel Energie, um jetzt ordentlich zu feiern.“
Florian Pos, Head Coach und OC Danube Dragons: „Im Endeffekt ist es wurscht, wieviel es ausgegangen ist, verloren ist verloren. Im Finale gibt’s einen Gewinner und einen Verlierer. Es sei dem Benji und der ganzen Vikings-Organisation gegönnt. Sie versuchen es schon lange und haben es jetzt geschafft. Wir werden sicher nächstes Jahr stärker zurückkommen. Jetzt geht’s mal in der Off-Season, ein, zwei Wochen in den Urlaub und dann geht die neue Saison schon wieder los.“
Alexander Reischl, Quarterback Danube Dragons: „Die erste Halbzeit war ganz okay von uns. In der Pause haben die Vikings ihre Anpassungen vorgenommen, die offensichtlich nicht so schlecht waren. Danach haben wir unsere Plays nicht mehr exekutieren können. Es fühlt sich schlecht an und tut weh, auch für die Teamkollegen, die vielleicht ihr letztes Spiel für den Verein bestritten haben.“
win2day Game Days Austrian Bowl XL
26.07., 19:00: Danube Dragons vs. AFC Vienna Vikings 17:27 (14:0, 0:7, 3:14, 0:6)
Ladies Bowl XXVI an SG Raiders/Hammers
In der ebenfalls in St. Pölten ausgetragenen Ladies Bowl XXVI verteidigten die SG Raiders/Hammers in einer Neuauflage des letztjährigen Finales ihren Titel gegen die Salzburg Ducks mit Erfolg. Mit einer regelrechten Machtdemonstration siegten die Tirolerinnen mit 80:26 (24:6, 24:20, 24:0, 8:0).